26.02.2017

BMW IBSF Bob + Skeleton WM 2017

Unglaublich! Zwei Weltmeister im Viererbob

Johannes Lochner und Francesco Friedrich landen zeitgleich auf Platz eins

Schönau am Königssee (bsd/27.02.2017) Mit zwei Medaillen hat der Bob-und Schlittenverband für Deutschland gerechnet, dass es drei werden könnten kaum zu hoffen gewagt, aber was dann passierte, war fast unglaublich.

Platz eins, zwei und drei war nach dem dritten Lauf mit den deutschen Teams belegt. Den führenden Francesco Friedrich und den zweiten Johannes Lochner trennten sogar nur eine Hundertstelsekunde. Die Spannung an der Bahn war bei Beginn des vierten Laufes kaum auszuhalten. Je näher es den Medaillen-Plätzen kam, umso größer wurde sie.
Zuerst versuchte der amtierende Weltmeister Oskars Melbardis aus Lettland von Platz fünf aus, doch noch eine Medaille zu ergattern. Er legte auch vor, so dass US-Boy Steven Holcomb letztlich hinter ihn zurückfiel.

Jetzt war es an Nico Walther, die deutsche Dreifachführung zu halten, was ihm gelang. Er konnte im Ziel schon über eine sichere Medaille jubeln. Lokalmatador Johannes Lochner war am Zug. Er musste vorlegen, um den Weltmeistertitel zu holen. Und das tat er. Zwei Medaillen hatte das deutsche Team zu diesem Zeitpunkt schon. Dass es drei werden würden, daran zweifelte keiner mehr. Doch wie sollte der neue Weltmeister heißen - Francesco Friedrich oder Johannes Lochner.
Friedrich legte am Start vor. Vergrößerte seinen Vorsprung bis zur Geraden immer mehr. Doch da passierte ihm ein Fehler. Was würde der an Zeit kosten? Der Vorsprung schmolz. Drei Hundertstelsekunden bei der letzten Zwischenzeit. Würden die bis ins Ziel reichen? Die Lochner-Fans hofften, dass sie nicht reichen würden. Die Friedrich-Fans wollten ihren Weltmeister schon feiern. Als dann die Zeit stehen blieb, trauten die Fans ihren Augen nicht – zeitgleich!

Der neue Weltmeister heißt sowohl Francesco Friedrich, als auch Johannes Lochner. Mit Platz drei komplettiert Nico Walther das deutsche Podium. Einen besseren Abschluss für die IBSF Bob- und Skeleton-Weltmeisterschaften konnten sich die Verantwortlichen am Königssee nicht wünschen.
Die Weltmeisterschaftsparty findet einen würdigen Abschluss.