22.02.2016

Weltcup

Skeleton-Weltmeisterin Tina Hermann vor dem Gesamtweltcupsieg

Die Kristallkugel soll im Berchtesgadener Land bleiben

Berchtesgaden (22.02.2016/mdp) In ihrer zweiten Weltcupsaison und nach einem fünften Platz bei der WM in Winterberg 2015 gelang der 23-jährigen Tina Hermann, die für den WSV Königssee startet, am Samstag, 20. Februar 2016 in Igls der erste große Coup ihrer Karriere. Die gebürtige Hessin, die über die CJD-Eliteschule des Sports nach Berchtesgaden kam, wurde Weltmeisterin im Skeleton der Frauen. Den zweiten großen Erfolg ihrer noch jungen Karriere kann die Bundespolizistin am kommenden Wochenende zu Hause am Königssee einfahren. Denn Hermann führt aktuell im Gesamtweltcup und kann sich am Freitag, 26. Februar am Fuße des Watzmanns erstmals die große Kristallkugel der Weltcupsiegerin holen.
Frau Hermann was war das für ein Gefühl, als Sie am vergangenen Samstag in Innsbruck-Igls Weltmeisterin wurden?
Tina Hermann: „Das war wahnsinnig. Ich kann es nicht beschreiben, es ist einfach großartig, der Lohn für all‘ die Mühen und das harte Training die ganzen Jahre über!“
Sie standen vor dem entscheidenden vierten WM-Lauf als Führende oben am Start. Direkt vor Ihnen startete die Zweitplatzierte Lokalmatadorin Janine Flock. Was ist Ihnen da durch den Kopf gegangen:
Tina Hermann: „Ich war aufgeregt da oben, das kann ich nicht wegreden. Es war einfach wahnsinnig, am Start zu stehen und als Letzte, als Führende bei der WM in die Bahn zu gehen. Vor mir wurde Janine Flock hardcore-mäßig von den vielen österreichischen Fans  angefeuert. Ich dachte mir, ich kann das, habe es schon oft genug bewiesen, ich bin hier Bahnrekord gefahren und muss jetzt da noch eine gute Fahrt runterbringen...
Das habe ich dann geschafft und es ist einfach nur mega geil Weltmeisterin zu sein.“
Was ist der Schlüssel zu deinem Erfolg? Was ist letztendlich dein Geheimnis?
Tina Hermann: „Ich denke, dass ich es mit vier guten Fahrten geschafft habe. Die vier perfekten Läufe musst du treffen – dann kannst Du auch einen Startrückstand wettmachen.
Ich muss mich auch bedanken bei meinem Trainer Dirk Matschenz. Ohne ihn würde ich nicht hier stehen, er hat mich immer wieder aufgebaut und rausgeholt, er ist der Allerbeste. Meine Familie, mein Bruder, mein Vater, meine Mama zu Hause. Ich liebe sie und sie geben mir den Rückhalt den ich brauche.“
Konnten Sie schon ein bisschen feiern und den WM-Titel genießen? Oder ist es direkt mit dem Alltag für Sie weiter gegangen. Es steht ja noch das Weltcupfinale zu Hause an.
Tina Hermann: „Ja, ein bisschen schon. Mein Papa und mein Bruder waren in Innsbruck. Wir waren am Abend in der Stadt zur großen Siegerehrung und danach haben wir noch ein bisschen gefeiert. Sie freuen sich sehr mit mir und das ist sehr schön. Aber am Sonntagmorgen ging es dann gleich zurück nach Berchtesgaden und am Sonntagabend dann noch zum Bayerischen Fernsehen in die Livesendung Blickpunkt Sport.“
Wie gehen Sie jetzt das letzte Rennen, das Weltcupfinale zu Hause am Königssee an?
Tina Hermann: „Ich denke, das wird toll und freue mich sehr auf das letzte Saisonrennen zu Hause. Den Gesamtweltcupsieg zu holen, nach dem Weltmeistertitel in der Saison, das wäre der Hammer. Zum ersten Lauf bin ich sonst oftmals noch ein bisschen aufgeregt. Da fährt bei mir die Aufregung immer noch ein bisschen mit. Im zweiten Lauf kann ich dann oft befreiter fahren. Ich denke, dass ich jetzt, nach dem was ich erreicht habe, von Anfang an locker und befreit in den Heimweltcup gehen kann. Ich möchte es richtig genießen, hoffe dass einige Zuschauer kommen und uns anfeuern und freue mich sehr darauf!“
Vielen Dank Tina Hermann!