21.01.2018

Weltcup

BSD präsentiert Olympia-Equipment und formuliert die Ziele

Leuchtend gelb und rot mit klaren Ambitionen - der BSD präsentiert Olympia-Equipment und formuliert die Ziele

Bei traumhaftem Winterwetter hat der Bob- und Schlittenverband für Deutschland die Olympia-Einkleidung seiner Sportler und natürlich den Olympia-Bob präsentiert.
Er ist gelb, der neue Bob der Deutschen, mit schwarzen und roten Flammen auf den Seiten. „Wir fallen damit auf jeden Fall auf“, versprach Nico Walther noch vor der Enthüllung. Zusammen mit seinen Kollegen Francesco Friedrich und Johannes Lochner und den Kolleginnen Mariama Jamanka, Stephanie Schneider und Anna Köhler ist er am Sonntagvormittag in die Hospitality Lounge der Deutsche Post Eisarena gekommen, um den neuen Bob und die Olympia-Einkleidung der Kufensportler zu präsentieren.
 
„Ich finde die Farben ganz cool“, freute sich Mariama Jamanka. „Auch mit der Qualität bin ich sehr zufrieden.“ Der japanische Ausrüster Descente hat die Anzüge, Jacken und Hosen für die Sportler entwickelt. Der Rennanzug stellt das Bobteam Lochner allerdings vor eine Herausforderung: „Der Tragekomfort ist besser als bei den alten. Wir werden auch sicher ein Farbklecks am Start sein. Aber er ist ein bisschen schwerer, die Mannschaft muss also noch ein bisschen abspecken“, grinste er.
 

Alles im Windkanal getestet

Damit die Jungs nicht zu viel abspecken müssen, waren sie mit ihren Bobs viel im BMW-Windkanal und haben getüftelt. „Vor allem in den Bobs von Francesco Friedrich und Johannes Lochner steckt viel BMW-Know How“, erklärte Florian Baumeister, der Geschäftsleiter Event und Marketing bei BMW. „Der Leichtbau steht auch bei uns an oberster Stelle. Da ist die Tüftelei mit den Bobs für unsere Ingenieure eine willkommene Abwechslung.“
Sogar die Helme wurden im Windkanal getestet und für die Bobsportler optimiert. „Wir dürfen nur Helme nehmen, die es regulär zu kaufen gibt“, heißt es von Seiten des BSD. „Das sieht das Reglement so vor.“ Trotzdem hat Christian Duft von BMW Helme mit seinem Team für die deutschen Bobpiloten das Beste herausgeholt.
Selbst Mützen und Handschuhe werden von der Firma Seiz nach den Wünschen der Sportler gestaltet und entwickelt. „Viel Spielraum haben wir bei den Handschuhen nicht“, gibt Reiner Seiz zu. „Wir wissen, dass es für die Athleten am besten ist, wenn sie sehr feinfühlig sind, werden für die kommende Saison aber wieder einige Tests durchführen.“

Jetzt geht es zu den Olympischen Spielen

Das rundum Sorglos Paket macht es den deutschen Kufensportler leicht, sich auf ihren Sport zu konzentrieren. Das ist ihnen in dieser Saison auch gut gelungen. Zum Abschluss am Königssee konnte Stephanie Schneider zusammen mit Annika Drazek gewinnen. Francesco Friedrich deklassierte mit Thorsten Margis im Zweier die Konkurrenz und landete 0,40 Sekunden vor Johannes Lochner und Christopher Weber. Nico Walther wurde zusammen mit Kevin Kuske Vierter. Die Ambitionen für Olympia sind also klar. Doch die Sportler wissen auch, dass Olympische Spiele ihre eigenen Gesetze haben.
„Es sind vier Läufe, da kann viel passieren“, weiß Mariama Jamanka. Auch Stephanie Schneider ist sich der Tücken der Bahn in Pyeongchang bewusst: „Vor allem Kurve 2 und 9 gilt es sauber zu treffen. Das wird die Herausforderung.“ Eine Herausforderung, die alle gern annehmen. „Wir sind für Olympia gerüstet“, ist sich Cheftrainer René Spieß sicher. „Das Debakel von Sotchi war uns in jeder Sekunde ein Antrieb, dass das nicht nochmal passiert.“ Bei den letzten Olympischen Spielen 2014 in Russland waren die deutschen Bobpiloten ohne Medaille geblieben. Jetzt haben sie in jeder Disziplin drei Teams am Start, denen alles zuzutrauen ist.