24.01.2020

Weltcup

Skeleton: Felix Keisinger rast am Königssee auf Rang 3 vor

• Tretiakov (RUS) gewinnt vor Yun (KOR) • Keisinger macht 9 Plätze gut und wird Dritter • Jungk auf Platz 4, Gassner wird Fünfter

Königssee (bsd/24.01.2020) Was für eine Wahnsinns-Aufholjagd am Königssee: Beim sechsten BMW IBSF Skeleton-Weltcup der Männer versetzte Lokalmatador Felix Keisinger das Publikum in Staunen, als er nach einem verkorksten ersten Lauf schlussendlich aufs Treppchen fuhr.

Der 22-Jährige hatte im ersten Lauf einen riesengroßen Fahrfehler im Labyrinth und wurde auf den zwölften Rang zurückgeworfen. Im zweiten Durchgang erwischte Keisinger hingegen einen perfekten Lauf und machte insgesamt neun Platzierungen gut. Nacheinander ließ er Top-Athleten wie Nikita Tregubov oder die Dukurs-Brüder hinter sich und wurde letztendlich Dritter.

Für den gebürtigen Schönauer, der nach dem ersten Lauf ziemlich frustriert ins Ziel gekommen war, nun doch noch ein versöhnlicher Abschluss auf seiner Heim- und Lieblingsbahn: „Es ist unglaublich. Man muss sich vorstellen, dass ich hier runterfahre, seit ich elf Jahre alt bin, und dann passiert mir im ersten Lauf ein Fehler, der mir in den letzten zehn Jahren vielleicht zweimal passiert ist, und da war ich dann wirklich fix und fertig. Und jetzt bin ich einfach nur unglaublich glücklich, dass ich es so weit nach vorne geschafft habe, das war jetzt eine geile Zeit hier. Ich fahre hier mit Abstand einfach am liebsten.“

Gewonnen hat der Russe Alexander Tretiakov, mit zweimal Startbestzeit und 0,06 Sekunden Vorsprung. Zweiter wurde der Koreaner Sungbin Yun, der mit neuem Bahnrekord in Lauf eins (49,98 Sek.) im zweiten Lauf dann doch zu viele Fehler hatte.

Um nur eine hundertstel Sekunde am Podest vorbei schrammte dieses Mal Axel Jungk. Er wurde mit 0,40 Sekunden Rückstand Vierter: „Ich war mit meiner Startleistung wirklich zufrieden, aber man merkt einfach, dass die Power noch fehlt. Die letzten beiden Wochen haben mich krankheitsbedingt etwas ausgeknockt und da muss jetzt in Richtung WM noch mehr kommen. Es waren so viele kleine Fehler heute, jeder ist am Limit, weil es eine sehr kurze Bahn ist. Natürlich ist es ärgerlich, dass ich um nur eine Hundertstel wieder das Podest verpasst habe, das habe ich dieses Jahr schon oft erlebt. Aber ich hoffe, dass es sich doch irgendwann ausgeht – am liebsten natürlich bei der WM.“

Alexander Gassner platzierte sich mit 0,41 Sekunden Rückstand auf Platz fünf – die deutschen Männer lagen im heutigen Rennen nur drei hundertstel Sekunden auseinander. Für den gebürtigen Winterberger war es dennoch ein spannendes Publikums-Rennen: „Der zweite Lauf war OK. Die Abstände waren einfach sehr knapp – vom dritten Platz zu meinem fünften Platz sind es gerade mal zwei Hundertstel. Das war denke ich ein spannendes und enges Rennen, so wie die Zuschauer es sehen wollen. Ich hoffe, dass es in St. Moritz dann wieder ein bisschen besser klappt.“

In der Gesamtweltcup-Wertung liegt nun Alexander Tretiakov mit 1234 Punkten an erster Stelle. Martins Dukurs platziert sich mit 1215 Zählern auf Platz zwei, Sungbin Yun liegt mit 1189 Punkten auf Rang drei.

Bild: Viesturs Lacis