31.07.2018

Weltcup

Ultracyclist Rainer Popp radelt 24 h nonstop die Kunsteisbahn am Königssee bergauf

„Geht nicht, gibt’s nicht“ – so das Motto von Ultracyclist Rainer Popp, der am vergangenen Wochenende einmal mehr mit einer spektakulären Aktion an der Deutsche Post Eisarena Königssee auf sich aufmerksam machte.

Der 58-jährige Schönauer ist im Rahmen des 54. Seefestes 24 Stunden nonstop die Königsseer Kunsteisbahn bergauf gefahren und hat Spenden für den guten Zweck gesammelt. „Ich weiß, es ist ein recht waghalsiges Unterfangen, aber dafür lebe ich als Extremsportler. Läuft alles perfekt, könnten es bis zu 150 Runden werden. Das wären etwa 325 Kilometer mit ca. 17.000 Höhenmetern“, erklärte er vor dem Start live auf der Seebühne im Interview mit der Bayernwelle. Punkt 19 Uhr fiel der Startschuss für sein persönliches und sehr einsames 24-Stunden-Rennen auf der Bobbahn. Das Thermometer war tagsüber auf über 30 Grad geklettert, und auch nachts kühlte es sich nicht wirklich ab. Doch davon ließ sich der sechsfache Radmarathon-Weltmeister und Race-across-America-Finisher nicht abhalten. Im Gegenteil: Gleichmäßig wie ein Uhrwerk zog er seine Runden, angefeuert von Wanderern und Besuchern an der Bobbahn.
Eine Runde mit 111 Höhenmetern dauerte zirka acht bis neun Minuten. Popp fuhr dabei in entgegengesetzter Richtung, also vom Ziel aufwärts bis zum Herrenstart, wo sonst die weltbesten Kufensportler die Bahn hinunterfahren. Eine Stunde vor dem Ende am oberen Ende der Bahn befragt, ob ihm die extreme Hitze nicht besonders zu schaffen mache, meinte er nur trocken: „Nach 23 Stunden im Sattel ist es ehrlich gesagt total egal, ob es heiß, kalt, nass oder trocken ist“ und stürzte sich in die nächste Abfahrt.

Die gesamte Aktion lief wieder als Spendenaktion, um sozial bedürftigen Einheimischen zu helfen. Nach 24 Stunden hatte Popp insgesamt 13.500 Höhenmeter in den Beinen und stieg am Ziel angekommen für Außenstehende vom Rad als sei er mal eben kurz zum Semmelholen beim Bäcker gewesen.